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NADA “NADA”

Nada - Nada

Bereits in den frühen 80ern war ich immer sehr skeptisch gewesen, wenn von einem zusammengewürfelten Haufen Musiker aus verschiedenen Ländern die Rede war, weil man wieder mal versucht hat, fremdländische musikalische Kulturen zu verarbeiten. Zu oft sind traditionelle Werte und Authentizität auf der Strecke geblieben, weil man nur daran dachte, ein Mainstream Produkt zu schaffen, mit dem sich im esotherischen Bereich schnelle Kohle verdienen lässt.

 

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TITELVERZEICHNIS:

Lelele
Miagowee
Agha - Ama
Ya Bady
Dhagenadha
Stage Ascension
Al Paina
Wisser

Note:

2
2
1,875
2
2,125
2
3
1,75

 

Note

5:46
6:39
4:42

xxx

6:08
6:03
 

 

Es dauert rund 9 Minuten, bevor “Lelele” auf Touren kommt. Dann reisst die Sängerin tunesischer Herkunft die Melodie an sich und entführt den Zuhörer über das Mittelmeer hinaus in die Wüsten Nordafrikas.

Miagowee” ist dicht und kompakt arrangiert. Wenn man die Musikkomposition mit dem Kopfhörer geniesst, weiss man zunäxt gar nicht, auf was man achten soll. Von überall zwitschern Sounds und zarte Klänge. Sitar, Violine, Harmonium und Tablas entfachen ein unruhiges, wild flackerndes Feuer, bis die Stimmen von Tom Theuns und Pierre Narcisse im Echo-Nebel verschwinden und immer leiser werden.

Agha - Ama” ist wildester Crossover und kombiniert indische Rhythmik mit Babygeschrei, hinzu kommen irische Jig-A-Jig-Fiddeln und der akzentuierte Scat Gesang von Ghalia Benali. Leider nur 2 Minuten und 10 Sekunden lang. Schadé!

Dhagenadha” ist dann der erste Song, bei dem die Umsetzung etwas holprig und zu bemüht klingt. Der Sound bleibt zwar esoterisch-athmosphärisch, aber wenn ein Europäer sich an den indischen Solkattu-Vokaltechniken versucht, ist er entweder sehr mutig und leichtsinnig. Im vorliegenden Fall kann man es zwar akzeptieren, aber mir fehlt hier einfach das Feuer, die Leidenschaft - zu viel Technik, meine Herren, aber trotzdem mein Respekt für den Versuch.

Richtig furios wird’s dann in “Wisser” - hier treffen noch einmal sämtliche Instrumente atemberaubend aufeinander - es geht richtig psychedelisch zur Sache. Avantgardistisch und recht experimentell - hätte ich mir öfter gewünscht auf diesem 2002 erschienenen Debut-Album von NADA.

FAZIT:

Es war eine einmalige Sache, mittlerweile sind Ghalia Benali und Bert Cornelis mit anderen Projekten gut ausgelastet. Die Musiker von NADA lassen ihre technische Meisterklasse zwar aufblitzen, versäumen es aber seltsamer Weise, Leidenschaft mit ins Boot zu bringen. Und genau deshalb ist das Debut Album der Multi-Kulti-Band gut geworden, aber leider nicht herausragend.

Produced by Nada

Personal:
Ghalia Benali: vocals
Bert Cornelis: sitar
Luc De Gezelle: violin
Tom Theuns: guitar, harmonium, vocals
Pierre Narcisse: tabla, percussions, vocals
Klaas Janssens: sound engineering

Veröffentlichung: 2002 (Artefacts)

Internet:

Bert Cornelis und seine website:
www.sitarplayer.be

Ghalia Benali im Internet:
http://www.myspace.com/ghaliabenaliofficial oder http://ghalia.be/

Für Fans von: Shakti - Niladri Kumar

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (2,093)

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