Es dauert rund 9 Minuten, bevor “Lelele” auf Touren kommt. Dann reisst die Sängerin tunesischer Herkunft die Melodie an sich und entführt den Zuhörer über das Mittelmeer hinaus in die Wüsten Nordafrikas.
“Miagowee” ist dicht und kompakt arrangiert. Wenn man die Musikkomposition mit dem Kopfhörer geniesst, weiss man zunäxt gar nicht, auf was man achten soll. Von überall zwitschern Sounds und zarte Klänge. Sitar, Violine, Harmonium und Tablas entfachen ein unruhiges, wild flackerndes Feuer, bis die Stimmen von Tom Theuns und Pierre Narcisse im Echo-Nebel verschwinden und immer leiser werden.
“Agha - Ama” ist wildester Crossover und kombiniert indische Rhythmik mit Babygeschrei, hinzu kommen irische Jig-A-Jig-Fiddeln und der akzentuierte Scat Gesang von Ghalia Benali. Leider nur 2 Minuten und 10 Sekunden lang. Schadé!
“Dhagenadha” ist dann der erste Song, bei dem die Umsetzung etwas holprig und zu bemüht klingt. Der Sound bleibt zwar esoterisch-athmosphärisch, aber wenn ein Europäer sich an den indischen Solkattu-Vokaltechniken versucht, ist er entweder sehr mutig und leichtsinnig. Im vorliegenden Fall kann man es zwar akzeptieren, aber mir fehlt hier einfach das Feuer, die Leidenschaft - zu viel Technik, meine Herren, aber trotzdem mein Respekt für den Versuch.
Richtig furios wird’s dann in “Wisser” - hier treffen noch einmal sämtliche Instrumente atemberaubend aufeinander - es geht richtig psychedelisch zur Sache. Avantgardistisch und recht experimentell - hätte ich mir öfter gewünscht auf diesem 2002 erschienenen Debut-Album von NADA.
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