Die melancholisch-düstere-schaurig-schöne Stimmung wird vor allem durch Soundspielereien erreicht. Gitarrist, Songschreiber und Mitbegründer Blake Judd stimmt seine Gitarre in der Regel auf D (Dropped “D”-Tuning) herunter, bedeutend, dass der tiefste Ton seine sexten Saite kein E, sondern ein “D” ist. Abgesehen davon sind in den Sound minimale für einen Laien kaum hörbare Soundtrack-Sample eingebunden. Im Eröffnungs- und Titelstück “Worldfall” sind es Fragmente des Dario Argento-Horrorfilms “Suspiria”, die eine gruselige Atmosphäre exzellent verstärken.
Nachtmystium sind einerseits stark beeinflusst von der 2nd Wave of Black Metal, die Bands wie Darkthrone oder Burzum hervorgebracht hat, heben sich jedoch andererseits wieder aber von Schrammel-Kapellen, die aus kommerziellen Gründen den Weg vom Deathmetal in dieses Sub-Genre gefunden haben, indem sie stark folkloristische und melodiöse Parts in ihre Songs einbinden. Bestes Beispiel hierfür ist “Solitary Voyage”. Die keifende schrille Stimme von Blake Judd schreit sich über einen versteckten akzentuierten Riff, der seinen Usprung in der komplexen Rhythmik des Flamenco hat.
“IV” ist ein Cover der in Los Angeles ansässigen Doom-Metal-Gruppe Goatsnake. Deren Leader Pete Stahl und Blake Judd teilen eine Vorliebe für Horror-Filme und während eines gemeinsamen Abends ist auch die Idee und die darausfolgende Komposition zum Titelstück “Worldfall” entstanden.
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